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Vor- und Nachteile von Vinylboden

Ratgeber
Vinylboden hält Dreck und Feuchtigkeit aus

Vinylboden ist richtig beliebt. Er ist DER Trend-Belag für alle, die einen pflegeleichten Boden suchen. Aber andere Böden sind auch pflegeleicht. Also warum ist Vinyl so beliebt? Welche Vor- und Nachteile hat Vinylboden? Und wo kann er verlegt werden? Wir beantworten hier alle Fragen rund um Vinyl.

Inhalt

Deshalb ist Vinylboden beliebt

  • Er ist pflegeleicht : Saugen und feuchtes Wischen reicht zur Reinigung. Der Bodenbelag muss im Gegensatz zu Parkett nicht mit Öl oder Ähnlichem nachbehandelt werden.
  • Er ist sehr unempfindlich : Die Oberfläche ist strapazierfähig. Allerdings ist sie nicht unzerstörbar. Achte also bei schweren Möbeln darauf, dass die Füße oder Rollen keine Druckstellen hinterlassen. Auch bei spitzen Steinen unter den Schuhen solltest du aufpassen. Diese können im schlimmsten Fall Kratzer im Boden hinterlassen. Die verschiedenen Nutzungsklassen von Vinylböden geben an, für welche Räume der Boden geeignet ist. Die Nutzungsklasse 23/32 ist die verbreitetste. Sie eignet sich für alle Wohnräume.
  • Er ist leise : Im Vergleich zu Laminat entstehen weniger Gehgeräusche, da er elastischer ist. Außerdem ist Vinylboden fußwarm – also wärmer als Laminat und besonders Fliesen.
  • Er ist feuchtigkeitsbeständig : Massiv-Vinyl eignet sich sogar zum Verlegen im Badezimmer. Vinylboden auf HDF-Trägern ist mit einem Quellschutz versehen. Feuchtigkeit kann nicht leicht eindringen. Dieser Schutz reicht aber nicht zum Verlegen in Feuchträumen.
  • Er ist vielseitig : In der Produktion lassen sich fast alle Designvorstellungen realisieren. Von Holz- über Steindekor bis hin zu abstrakten Mustern ist alles möglich.

Gerade Vinylboden in Fliesenoptik ist beliebt, denn er bietet im Vergleich zu echten Fliesen einige Vorteile: Er ist schneller und leichter verlegt und sorgt für eine bessere Raumakustik. Außerdem ist er genauso pflegeleicht und sehr widerstandsfähig. Bist du auf der Suche nach einer echten Alternative zu Fliesen, ist Vinylboden in Fliesenoptik das Richtige für dich.

Vinylboden-Fliesenoptik.jpg
Vinylboden in Fliesenoptik ist schnell verlegt und pflegeleicht.

Es gibt drei Arten von Vinylböden:

Vinyl auf HDF-Träger

Dieser rund 10 Millimeter starke Belag ist ähnlich aufgebaut wie Laminat. Er wird schwimmend verlegt.

Massiv-Vinyl

Dieser bis zu 5 Millimeter starke Boden wird auch Voll-Vinyl genannt. Er ist als Klick-Vinyl zum schwimmenden Verlegen, zum Verkleben sowie selbstklebend erhältlich.

Hartvinyl

Dieser Boden hat eine Trägerplatte aus SPC und eine Deckschicht aus Vinyl. SPC ist ein Stein-Kunststoff-Gemisch, das den Boden besonders robust und noch widerstandsfähiger macht als massives Vinyl. Alle Vorteile von Hartvinyl haben wir ausführlich für dich in einem

Beitrag zusammengefasst.

Vor- und Nachteile von Vinylboden

Hier findest du die Vor- und Nachteile von Vinylboden einmal kurz und knackig im Überblick:

Vorteile:

  • pflegeleicht (leicht zu reinigen, kein Ölen und Polieren notwendig)
  • leicht und schnell zu verlegen
  • geräuscharm
  • große Auswahl an Dekoren und Farben: Stein-, Holz- und Designböden
  • fußwarm und angenehmes Gehgefühl
  • geringe Höhe, daher optimal für Renovierungen
  • massives Vinyl ist für Feuchträume geeignet (wenn verklebt)
  • geringer Wärmedurchlasswiderstand: eignet sich gut für Fußbodenheizung

Nachteile:

  • sehr ebener Untergrund für das Verlegen nötig
  • kann nicht auf jedem vorhandenen Altbelag verlegt werden
  • schwere Gegenstände können Druckstellen hinterlassen
  • verklebter Vinylboden ist aufwendig zu entfernen
  • kann schädliche Weichmacher enthalten, wenn er nicht zertifiziert oder in der EU produziert worden ist

Achte darauf, wo dein Vinylboden herkommt

Vinylboden besteht aus Polyvinylchlorid, kurz PVC. Dieses Material ist sehr hart. Daher kann man daraus allein keine Bodenbeläge herstellen. Vinylböden enthalten Zusätze wie zum Beispiel Weichmacher. Das macht die Böden lichtbeständig und elastisch. Wegen der Weichmacher hatte Vinyl oder PVC früher einen schlechten Ruf. Heute sind die Zusätze nicht mehr bedenklich. In der EU gelten strenge Regeln für die Herstellung von Vinylböden und anderen Produkten aus PVC. Alles, was du dazu wissen musst, haben wir in einem Beitrag zur 

zusammengefasst.

Was musst du beim Verlegen beachten?

Vinylboden ist leicht und schnell zu verlegen. Zum Kürzen benötigst du keine Säge: Ritzee die Diele mit einem Cuttermesser ein und knicke sie anschließend mit der Hand durch. Verlege die Dielen nur auf trockenem, sauberem und ebenem Untergrund . Die Ebenheitstoleranzen sind in der Norm DIN 18202 vorgeschrieben. Gleiche Unebenheiten aus, sonst drücken sie sich durch den Boden durch oder beschädigen diesen.

Damit du den Boden schnell verlegen kannst, haben wir eine detaillierte Anleitung zum

erstellt.

In Räumen mit Fußbodenheizung empfehlen wir das Verkleben. Die Wärme wird besser geleitet, wenn der Untergrund direkt mit dem Vinylboden verbunden ist. So heizt du effektiver. Wie genau du deinen

, erklären wir in einem separaten Beitrag.

Wo kann man Vinylböden verlegen?

Wohnzimmer, Küche, Flur oder Kinderzimmer: Vinylboden eignet sich für fast alle Räume . Beachte ein paar Besonderheiten, dann hast du lange etwas von deinem neuen Vinylboden:

Feuchträume

Verklebe deinen massiven

vollflächig. Versiegle die Dehnungsfuge mit Silikon. So gelangt keine Feuchtigkeit unter den Boden. Schwimmend verlegte Böden kannst du nicht abdichten. Kommt Feuchtigkeit unter den Boden, kann Schimmel entstehen.

Küche

Vinylboden eignet sich gut für die Küche. Du kannst sowohl schwimmend verlegtes als auch verklebtes Vinyl wählen. Allerdings solltest du die Küchenzeile nur auf verklebtes Vinyl stellen. Die Küche ist zu schwer für schwimmend verlegte Böden. Diese arbeiten und das Gewicht der Küche würde das behindern. Dadurch kann der Boden beschädigt werden.

Sonderfälle

Setze in der Sauna  aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit und Hitze besser auf Fliesen. Vinylboden ist für solche Temperaturen nicht ausgelegt und würde kaputtgehen.

Auch für Zimmer mit einem Ofen  ist Vinylboden keine gute Lösung: Die abstrahlende Hitze verträgt der Boden nicht.

Für Wintergärten eignet sich Vinyl nicht . Sonne heizt den Wintergarten schnell mal auf 50 °C und mehr auf. Bei solchen Temperaturen verzieht sich der Boden. Das gleiche gilt für Räume in Südlage mit großen Glasfronten . Auch hier entstehen sehr hohe Temperaturen auf dem Boden, die zum Verziehen führen können. Wähle in solchen Räumen lieber andere Bodenbeläge.

Auch für Gartenhäuser  kommt Vinylboden nicht in Frage. Hier sind die Temperaturunterschiede im Sommer und Winter zu stark. Das übersteht der Boden nicht lange. Wähle hier lieber die für Gartenhäuser geeigneten Nut- und Feder-Bodenbretter .

Kann man Vinylboden auf alten Bodenbelägen verlegen?

Du kannst Vinylboden NICHT  auf jedem alten Bodenbelag verlegen.

Auf schwimmend verlegten Böden raten wir davon ab. Entferne das alte Laminat, Parkett oder Vinyl, bevor du den neuen Boden verlegst. Du sparst so auch an der Aufbauhöhe.

Verlege Vinyl nicht  auf Parkett und Massivholzdielen . Holz arbeitet - auch wenn du es nicht siehst. Das beschädigt den Vinylboden auf Dauer. Ähnliches gilt für Kork. Entferne alten Korkboden. Durch den weichen Untergrund können sich die Klickverbindungen im Vinyl lösen.

Entferne alte Teppichböden  vor dem Verlegen von neuem Vinylboden (und auch bei jedem anderen neuen Bodenbelag). Die Klickverbindungen können durch den nachgebenden Teppich beschädigen. Außerdem kann der Teppich schimmeln und es entstehen unangenehme Gerüche.

Prüfe Fliesen  vor dem Verlegen auf Ebenheit. Wenn dein Boden eben genug ist und du einen Vinylboden mit HDF-Träger gewählt hast, kannst du den Boden schwimmend verlegen, ohne die Fugen oder kleine Beschädigungen zu spachteln. Hast du einen dünneren Vinylboden gewählt, musst du die Fugen mit Ausgleichsmasse füllen. Gibt es größere Beschädigungen an den Fliesen, musst du diese vor dem Verlegen beseitigen. Worauf du beim

achten solltest, haben wir für dich in einem anderen Beitrag zusammengefasst.

Einen vollflächig verklebten PVC-Altbelag kannst du liegen lassen, sofern er eben ist. Damit das Material nicht mit dem Klebstoff reagiert, solltest du den neuen Belag nur schwimmend verlegen.

Fliesen und Holzboden.jpg
Fliesenboden eignet sich gut als Untergrund für Vinylböden, wenn dieser eben, rissfrei und tragend ist.

So entsorgst du alten Vinylboden

Vinylboden lässt sich gut entsorgen. Er ist kein Sondermüll. Allerdings werden die Böden nicht über den klassischen Haus- oder Sperrmüll entsorgt, sondern müssen zum Wertstoffhof gebracht werden. Aber sie können recycelt werden. Durch fachgerechte Entsorgung wird der Boden dem Wertstoffkreislauf wieder hinzugeführt. Aus alten Vinyldielen entstehen dann zum Beispiel Fensterprofile, Rohre, Blumen- und Getränkekästen oder Folien.

Vinyl ist ein toller und praktischer Bodenbelag. Wäge die Vor- und Nachteile von Vinylboden ab, bevor du entscheidest, ob der Bodenbelag zu Ihnen passt. Wenn die positiven Eigenschaften Sie überzeugen, ist Vinyl der perfekte Boden für Sie.

Stellen Sie sich aber etwas anderes als Vinylboden vor, finden Sie in unserem Ratgeber weitere Informationen zu

,
Laminat
Linoleum
und
Kork
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