Der Begriff „Thermoholz“ (englisch: Thermally Modified Timber; TMT) bezeichnet wärmebehandeltes bzw. thermisch modifiziertes Holz. Gezieltes Erhitzen verändert die Eigenschaften der unterschiedlichen Holzarten zur Steigerung der Haltbarkeit.
Bei der thermischen Behandlung erhitzt man das Holz mit heißem Wasserdampf, teilweise unter Zusatz von Ölen auf bis zu 250° C . Hierdurch verändert sich der Zellaufbau, was unterschiedliche Effekte hat: Die Möglichkeit der Wasseraufnahme reduziert sich und das Quell- und Schwindverhalten des Holzes wird um bis zu 70 Prozent verringert . Es arbeitet also deutlich weniger. Die Behandlung baut überdies Spannungen im Holz ab und macht es dimensionsstabiler. Außerdem wird es resistenter gegenüber Pilz- und Insektenbefall und der Abriebwiderstand der Holzoberfläche verbessert sich. Das Holz verliert gleichzeitig aber auch an Festigkeit, was zur Folge hat, dass Sie bei Terrassendielen aus Thermoholz vergleichsweise geringere Unterkonstruktionsabstände wählen sollten. Hierdurch lassen sich die Abnahme der Biegefestigkeit und die Verringerung der Tragfestigkeit kompensieren. Vor dem Einsatz von Schrauben empfiehlt es sich, grundsätzlich vorzubohren, da Thermoholz im Vergleich zu unbehandeltem Holz spröde ist.
Als
Preislich sind Terrassendielen aus thermobehandeltem Holz auf dem Niveau von Dielen aus
Wie bei der
Terrassendielen aus Thermokiefer sind im Vergleich zu ihren unbehandelten Pendants leichter und dimensionsstabiler . Die Wärmeleitfähigkeit und Ausgleichsfeuchte sind im Vergleich ebenfalls reduziert. Das Kiefernholz verliert durch die Behandlung zudem etwa ein Drittel an Festigkeit.
Die Thermobehandlung färbt die Dielen dunkelbraun und erzeugt eine glänzende Oberfläche. Wie für Kiefernholz typisch besitzen auch die Dielen der Thermokiefer relativ ausgeprägte Strukturen. Preislich sind sie im mittleren Segment angesiedelt.
Hinweis: Die Dauerhaftigkeitsklassen beschreiben die Resistenz von Holz im Außenbereich gegenüber holzzerstörenden Pilzen, Insekten und Schädlingen. Sie werden nach der Norm DIN-EN 350-2 ermittelt. Dauerhaftigkeitsklasse 1 bezeichnet sehr dauerhaftes Holz mit einer Lebensdauer von mindestens 25 Jahren. Die Klasse 5 ist die schlechteste und umfasst Holz mit einer Lebensdauer von weniger als fünf Jahren.
Die Aspe wird auch als Espe oder Zitterpappel (Populus tremula) bezeichnet. Sie gehört zur Familie der Weidengewächse und zur Gattung der Pappeln. Verbreitet ist sie außer in Europa auch in Westasien und Nordafrika.
Aspenholz findet vorrangig in preiswerten und leichten Produkten wie Zahnstochern, Streichhölzern und Sperrholzplatten Verwendung. Es wird außerdem auch zu Papier verarbeitet. Für den Einsatz im Außenbereich wäre das unbehandelte Holz nur sehr eingeschränkt nutzba r.
Durch die thermische Behandlung gewinnt das Holz der Aspe jedoch an Dauerhaftigkeit (Dauerhaftigkeitsklasse 2) und wird somit auch für den Einsatz im Freien geeignet. Terrassendielen aus thermisch modifizierter Aspe sind vergleichsweise preiswert und dennoch sehr witterungsbeständig . Die dunkelroten bis hellbraunen Dielen sind wegen ihres hohen Porenvolumens sehr fußwarm und auch barfuß angenehm zu begehen. Entsprechend erfreut sich das recht unempfindliche Holz auch in Saunen großer Beliebtheit.
Bambus ist im klassischen Sinn kein Holz, sondern zählt zu den Gräsern. Trotzdem bietet sich Bambus für den Einsatz als Terrassendiele an. Er wächst unglaublich schnell nach und ist daher eine gute Alternative zu klassischen Harthölzern.
Nach der Thermobehandlung ist Bambus extrem widerstandfähig und zählt zur Dauerhaftigkeitsklasse 1, also ideal für den Einsatz auf der Terrasse. Für Bambusterrassendielen werden die Bambusfasern in Form gebracht und zu stabilen Dielen gepresst. Sie haben - wie alle Thermoholzdielen - ein geringes Quell- und Schwindverhalten. Durch die Hitzebehandlung dunkeln die Dielen und verlieren die für Bambus ansonsten typische gelbliche Farbe.
Eichenholz gilt als Synonym für Beständigkeit – und das zurecht. Das Kernholz der Eiche (Quercus) hat eine hohe Verrottungsbeständigkeit und das Hartholz wird primär zu Furnieren verarbeitet. Auch für Treppen, Türen, Fenster und Möbel sowie Fußböden und Fachwerk bedient man sich gerne am Holz der Eiche.
Als Thermoholz ist Eiche nur eingeschränkt verfügbar, da nur wenige Thermoholz-Produzenten weltweit in der Lage sind, Eichenholz thermisch zu modifizieren.
Thermoeiche erhält durch die Behandlung eine braunrote Färbung und hat eine feinstrukturierte Optik. Auch bei thermisch modifizierten Eichenholzdielen bildet sich mit der Zeit eine silbergraue Patina. Ist diese nicht gewünscht, so kann die rotbraune Farbe durch regelmäßiges Ölen erhalten werden. Preislich sind die Dielen aus Thermoeiche die teuersten im Vergleich.
Die unterschiedlichen Arten der Eschen (Fraxinus), die in Europa und Nordamerika beheimatet sind, kommen unbehandelt nicht für den Einsatz als Terrassendielen infrage und sind in die Dauerhaftigkeitsklasse 5 eingestuft. Durch die Thermobehandlung ändert sich diese Einstufung und die Thermoesche wird den Dauerhaftigkeitsklassen 1 bis 2 zugeordnet.
Das Quell- und Schwindverhalten des behandelten Holzes reduziert sich mehr als die Hälfte, da das Holz als Folge der Behandlung weniger Feuchtigkeit aufnimmt. Auch Harze werden nahezu vollständig ausgetrieben . Bei der Bearbeitung ist im direkten Vergleich zu anderen Thermohölzern ein etwas höherer Kraftaufwand nötig, der allerdings noch immer geringer ist als bei Harthölzern wie Bangkirai oder Cumaru. Grundsätzlich sollten Sie für Schrauben und Nägel auch die Dielen aus Thermoesche vorbohren.
Thermoesche hat eine dunkelbraune Farbe, die verloren geht, wenn das Holz nicht regelmäßig nachgeölt wird. Thermoesche ist im Terrassensegment eines der teureren Thermohölzer.
Erfahren die Dielen im Außenbereich keine Nachbehandlung (etwa regelmäßiges Ölen), so bildet sich im Verlauf der Zeit eine silbergraue Patina auf der Oberfläche. Diese Patina entsteht durch die UV-Strahlen der Sonne, die das Lignin in den obersten Holzzellen der Dielen abbauen. Im Lignin ist die typische Holzfarbe gespeichert. Wird dieses abgebaut und ausgewaschen, bleibt die graue bis silberne Zellulose zurück. Ergraut das Holz also, handelt es sich um einen natürlichen Prozess infolge der Sonneneinstrahlung. Dieser hat zwar eine optische Auswirkung, die Haltbarkeit des Holzes ist aber nicht beeinträchtigt.
Möchten Sie das Vergrauen des Holzes verhindern, müssen Sie Thermoholz regelmäßig nachbehandeln. Dazu bietet sich passendes Terrassenöl an. Tragen Sie dieses mindestens einmal jährlich auf, damit Ihre Terrasse die Optik behält. Je nach Standort kann es sein, dass Sie die Dielen häufiger behandeln müssen.