Sie möchten frisches Obst und Gemüse das ganze Jahr über selbst anbauen und ernten? Oder Ihre Pflanzen vorziehen und vor wechselndem Wetter schützen? Dann ist ein Gewächshaus ideal für Sie. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Gewächshäuser es gibt und welche Vorteile die Modelle mit sich bringen.
Ob ein Gewächshaus das Richtige für Sie ist, kommt vor allem darauf an, welche Pflanzen Sie anbauen möchten. Viele Gemüsearten und Pflanzen benötigen eine warme Umgebung, um richtig zu wachsen. Die ist in Deutschland nicht immer gegeben. Selbst im Sommer sind die Temperaturen oft zu niedrig. Möchten Sie dennoch wärmeliebende Pflanzen anbauen, ist ein Gewächshaus besonders praktisch.
Die Vorteile von Gewächshäusern liegen auf der Hand: Sie schützen Ihre Pflanzen vor den wechselnden Wetterbedingungen. Niederschlag kann empfindliche Pflanzen beschädigen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass sie der Witterung nicht ausgesetzt sind. Besonders den Winter überstehen viele Pflanzen nicht. In Gewächshäusern finden nicht-winterharte Pflanzen einen geeigneten Platz zum Überwintern , wenn Sie die richtigen Vorkehrungen treffen. Möchten Sie das Gewächshaus das ganze Jahr über nutzen, ist eine Heizung, künstliche Beleuchtung und ein Thermometer unerlässlich. Dadurch kontrollieren und regeln Sie die Temperatur und das Licht im Inneren.
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Pflanzen besser gedeihen und die Anzucht einfacher gelingt. Das liegt vor allem an den warmen Temperaturen im Inneren des Gewächshauses. Denn durch den Treibhauseffekt erwärmt sich das Haus schon nach kurzer Zeit und behält die Temperatur bei. Das ist besonders beim Anbau von Gemüse von Vorteil. Da Sie die Pflanzensamen früher säen können, verlängert sich die Erntezeit .
Hinweis: Beim Treibhauseffekt erwärmen sich Boden, Pflanzen, Luft und die Elemente des Gewächshauses durch die Sonne. Das isolierte Glas lässt die Wärme aber nicht nach oben entweichen, sondern hält sie im Inneren des Hauses. Dadurch herrscht hier eine konstant höhere Temperatur als im Freien.
Durch das Gewächshaus sind die Pflanzen aber auch vor Schädlingsbefall geschützt . Schnecken, Ungeziefer, aber auch Vögel kommen nicht mehr leicht an Ihre Pflanzen und können diese nicht beschädigen. Je nach Modell gärtnern Sie unabhängig vom Wetter . Selbst wenn es draußen regnet hält Sie nichts davon ab, sich um Ihre Pflanzen zu kümmern.
Suchen Sie einen geeigneten Standort für das Gewächshaus. Eine Ausrichtung nach Süden ist ideal. Hier bekommt es das ganze Jahr über genügend Sonnenlicht ab. Achten Sie außerdem darauf, dass das Haus nicht zu viel Wind ausgesetzt ist, damit es nicht beschädigt wird.
Damit die Pflanzen gut gedeihen, müssen Sie auf eine ausreichende Belüftung achten. Sonst kommt es schnell zu einem Wärmestau . Außerdem kann die Luftfeuchtigkeit ohne Belüftung zu hoch werden. Pilze lieben eine warme und feuchte Umgebung und verbreiten sich dadurch sehr schnell. Modelle mit Fenstern sind deswegen besonders praktisch. Zudem gibt es automatische Fensteröffner für Gewächshäuser. Diese öffnen die Fenster, wenn es zu warm ist und schließen, wenn es zu kalt wird.
Nutzen Sie Ihr Gewächshaus nur im Frühling und Sommer, benötigen Sie in der Regel kein Zubehör , was viel Strom verbraucht. Möchten Sie Ihre Pflanzen zum Überwintern im Gewächshaus unterbringen, ist das passende Zubehör notwendig. Eine Heizung sorgt dafür, dass die Pflanzen bei niedrigen Temperaturen überleben. Es gibt Petroleum- oder Paraffin-Heizungen, die effizient und sparsam sind. Diese sind allerdings nur für kleine Gewächshäuser geeignet. Für Häuser bis 30 Quadratmeter bieten sich Propangas-Heizungen an.
Besitzen Sie einen Stromanschluss in Ihrem Gewächshauses? Dann lohnt sich eine elektrische Heizung . Der Vorteil bei Elektro-Heizungen ist, dass sie keine Abgase entwickeln, keinen Sauerstoff benötigen und sie für große Gewächshäuser geeignet sind. Verwenden Sie aber viel elektronisches Zubehör wie Leuchten oder Luftumwälzer, kann sich das auf Ihrer Stromrechnung bemerkbar machen. Durch eine gute Isolierung und energiesparende Maßnahmen sparen Sie bares Geld.
Reinigen Sie die Scheiben Ihres Gewächshauses regelmäßig. Nur so kommt genügend Sonnenlicht an Ihre Pflanzen.
Für größere Gewächshäuser benötigen Sie ein Fundament , welches Sie selbst bauen können. Lesen Sie in unserem Ratgeber mehr dazu,
Es gibt verschiedene Arten von Gewächshäusern. Haben Sie viel Platz im Garten, ist ein herkömmliches Gewächshaus eine gute Wahl. Diese gibt es in verschiedenen Größen und Höhen. Entscheiden Sie daher, wie viel Platz Sie für Ihre Pflanzen benötigen. Möchten Sie bequem arbeiten, ist ein Gewächshaus mit einer ausreichenden Stehwandhöhe ideal. Denn die sorgt dafür, dass Sie das Haus problemlos betreten und aufrecht darin arbeiten können.
Zudem haben Sie die Wahl zwischen Modellen aus Glas oder Kunststoff. Glas sieht hochwertig aus und ist pflegeleicht. Die meisten Glas-Gewächshäuser bestehen aus Sicherheitsglas . Das ist besonders stabil und langlebig. Es ist fast durchsichtig und lässt genügend Sonnenlicht in das Innere des Gewächshauses. Kunststoff-Gewächshäuser sind meist günstiger als solche aus Glas. Das Material ist um einiges leichter, sodass Sie das Gewächshaus problemlos selbst aufbauen können. Darüber hinaus bricht Kunststoff selten und ist sehr belastbar. Doppelstegplatten aus Plexiglas und Hohlkammerplatten aus Polycarbonat sind die gängigsten Kunststoff-Varianten für Gewächshäuser. Plexiglas vergilbt mit der Zeit nicht, was ein Vorteil gegenüber Polycarbonat ist.
Hinweis: Informieren Sie sich beim zuständigen Bauamt, ob Sie eine Baugenehmigung für ein Gewächshaus benötigen.
Ein Anlehngewächshaus ist noch stabiler als Gewächshäuser, die frei im Garten stehen. Denn Sie befestigen es an einer Haus- oder Garagenwand. Dadurch bietet ein Anlehngewächshaus weniger Angriffsfläche bei starkem Wind, Sturm oder Hagel. Es gibt sie in verschiedenen Größen. Auch hier können Sie Modelle wählen, in denen Sie bequem stehen können. Allerdings bieten Anlehngewächshäuser meist weniger Platz als freistehende Gewächshäuser.
Ein Foliengewächshaus oder Folientunnel ist flexibler als ein Gewächshaus aus Glas oder Kunststoff. Sie können es bei Bedarf auf- und abbauen und auf dem Grundstück bewegen. Für den Aufbau stecken Sie den Rahmen aus Metallrohren zusammen und ziehen die Folie über das Gerüst. Durch die Folie hält sich die Wärme gut im Inneren des Gewächshauses. Zudem ist es deutlich günstiger als andere Gewächshäuser. Da Foliengewächshäuser sehr leicht sind, können sie bei starkem Wind beschädigt werden. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie es gut im Boden verankern.
Haben Sie weniger Platz zur Verfügung, ist ein Mini-Gewächshaus beispielsweise für den Balkon ideal. Dieses ist, wie der Name schon sagt, viel kleiner als andere Gewächshäuser. Achten Sie nur darauf, dass es genug Sonnenlicht abbekommt. Zudem gibt es extra Zimmergewächshäuser und Anzuchtkästen , in denen Sie Pflanzen selbst anziehen können. Diese sind meist so klein, dass Sie sie auf einer Fensterbank abstellen können.
Wünschen Sie sich aromatische Tomaten? Wie wäre es dann mit einem Tomatengewächshaus ? Es ist speziell für den Anbau von Tomaten konzipiert und in verschiedenen Größen und Ausführungen erhältlich. Es gibt welche aus Glas, Kunststoff und mit einer Folienabdeckung. Tomatengewächshäuser sind oft schmaler als andere Gewächshäuser, da sie nicht dafür gedacht sind sie betreten zu können. Tomaten wachsen in die Höhe und die Tomatengewächshäuser sind darauf abgestimmt. Sie sind so hoch, dass die Tomaten problemlos wachsen und gedeihen können. Viele Hersteller bieten zudem das passende Zubehör wie Tische, Regale und Rankgitter an.
Die Wahl eines passenden Gewächshauses hängt von vielen Faktoren ab. Fragen Sie sich, wie intensiv Sie es nutzen möchten, wie viel Platz Ihnen zur Verfügung steht, aber auch wie viel Sie investieren möchten. Danach entscheiden Sie, welches Modell am besten zu Ihnen passt. Sie finden garantiert ein Gewächshaus, das Ihren Wünschen entspricht.