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Jan Enßer
- 19. März 2025
- 5 Min.
Tür und Zarge einbauen
Vor dem Einbau von Innentüren bzw. Zimmertüren müssen Sie ausgehend von der individuellen Einbausituation die passende Tür sowie Zarge und Türdrücker auswählen. Beim Aufmaß des Türloches ermitteln Sie die Höhe, Breite und Tiefe (also die Wandstärke) an mehreren Stellen und richten sich nach dem kleinsten beziehungsweise bei der Wandstärke nach dem größten gemessenen Wert. Rechnen Sie bei der Höhe auch den Bodenbelag mit ein.
Wenn Sie präzise nach Anleitung arbeiten, ist die Tür schnell und sauber eingebaut. Der Einbau einer Zimmertür umfasst immer zunächst die Montage und Anbringung der passenden Zarge, also des Türrahmens.
Inhalt
Montagevideo
Schritt für Schritt - Video Anleitung
1. Material und Werkzeug
2. Tür ausmessen
3. Tür und Zarge montieren
4. Türbeschlag montieren
Benötigte Werkzeuge und Materialien
- Türblatt
- Zarge
- Türdrückergarnitur
- ggf. ein WC-Schloss
- Zweikomponenten
- Montageschaum
- Holzleim
- Holzkeile oder Richtzwingen
- Zargenspanner
- Profi-Bohrschablone oder mitgelieferte Papierschablone für Türdrückermontage
- Schlitzschraubendreher
- Kreuzschlitzschraubendreher
- Hammer
- Wasserwaagen (60 cm, 180 cm)
- Zollstock
- Akkuschrauber oder Bohrmaschine
- Inbusschlüssel, Größe 4

Bei Türen mit Lichtausschnitt benötigen Sie zusätzlich eine separate Glasscheibe und Vorlegeband. Diese können Sie auf Wunsch vorab montieren lassen. Überprüfen Sie vor dem Auspacken die Maße und Anschlagrichtungen der einzubauenden Tür sowie der Zarge und gleichen Sie diese mit dem vorgesehenen Türloch ab. Denn nur wenn die Maße gemäß Ihrer Einbausituation korrekt sind, werden Tür und Zarge passen. Stellen Sie Abweichungen fest, sollten Sie die entsprechenden Elemente umtauschen.
1. Auspacken und Falzbekleidung montieren
Um die Komponenten vor Kratzern zu schützen, sollten Sie diese stets auf einer schonenden Unterlage auslegen und sie darauf montieren. Dazu eignet sich ein Teppich, Pappe oder Malervlies. Benutzen Sie beim Auspacken kein Messer, sonst könnten Sie die Bauteile beschädigen.
Legen Sie zunächst die Zarge und deren Zubehörteile auf der Unterlage aus. Als Erstes montieren Sie die Falzbekleidung, also die Seite der Zarge, an der später die Türbänder angebracht werden und das Schloss einrastet. Das Gegenstück, die Zierbekleidung, montieren Sie später.
Die Falzbekleidung besteht aus drei Hauptkomponenten: Bandseite, Schlossseite und Kopfstück. Arrangieren Sie diese in U-Form auf der Unterlage, die Gehrungen bündig aneinandergelegt. Bringen Sie etwas Leim auf die Kontaktflächen der Gehrung auf und setzen Sie die Verbindungsplättchen ein, sofern vorgesehen. Hier gibt es je nach Hersteller unterschiedliche Varianten. Setzen Sie nun die Teile zusammen und fixieren Sie diese mit den beiliegenden Schrauben und Klammern.

2. Einbau der Falzbekleidung
Nachdem der Leim getrocknet ist, heben Sie die Falzbekleidung vorsichtig an und tragen diese behutsam zum Türloch. Üben Sie nicht zu starken Druck aus, sonst verschieben sich die Verbindungen oder das Material wird beschädigt.
Nach dem Einsetzen prüfen Sie mithilfe der Wasserwaage, ob die Falzbekleidung gerade im Türloch sitzt. Falls nicht, können Sie an diesem Punkt noch korrigieren. Wenn alles passt, fixieren Sie die Falzbekleidung rundum in regelmäßigen Abständen mit Richtzwingen oder Holzkeilen, auch im Gehrungsbereich an den Ecken. Damit die Abstände korrekt bleiben, setzen Sie zwischen den beiden Seitenteilen der Falzbekleidung Zargenspanner ein: im unteren Bereich, auf Schlosshöhe und im oberen Bereich.
Stecken Sie nun die Türbänder in die vorgesehenen Löcher der Falzbekleidung. Anschließend schrauben Sie diese mit dem Inbusschlüssel vorsichtig fest. Dieser liegt den Türen in der Regel bei. Falls nicht, nehmen Sie einen handelsüblichen Schlüssel, Größe 4.

3. Türblatt einhängen und Montageschaum aufbringen
Bevor Sie den Bereich zwischen Wand und Falzbekleidung ausschäumen, hängen Sie das Türblatt vorsichtig ein und prüfen es auf Gang- und Schließbarkeit. Jetzt können Sie bei Bedarf noch korrigieren. Schließen Sie die Tür aber nur, wenn Sie auch einen passenden Drücker oder den Schlüssel zur Hand haben, sonst lässt sie sich nicht wieder öffnen. Testen Sie nochmals mit der Wasserwaage, ob Tür und Falzbekleidung gerade sitzen. Falls nötig, justieren Sie mit dem Inbusschlüssel die Türbänder, bis das Blatt sich sauber bewegen lässt und schließt. Decken Sie danach die Schraubenlöcher mit den mitgelieferten Kunststoffkappen ab. Nun schäumen Sie die Hohlräume zwischen Zarge und Mauerwerk mit Zweikomponenten-Montageschaum aus.
4. Montage und Einbau der Zierbekleidung
Die Trocknungszeit des Montageschaums können Sie nutzen, um die Zierbekleidung vorzubereiten. Ähnlich wie bei der Falzbekleidung müssen Sie auch hier die Einzelteile untereinander verleimen und mit dem beigelegten Montagematerial verschrauben.
Ist der Schaum gemäß der Herstellerangaben ausreichend ausgehärtet, schneiden Sie überstehende Reste mit einem Cuttermesser weg. Entfernen Sie die Zargenspanner sowie Richtzwingen beziehungsweise Keile und bringen Sie die Zierbekleidung an. Achten Sie auch hierbei darauf, diese beim Tragen nicht zusammenzudrücken. Stecken Sie die Zierbekleidung einfach in den vorgesehenen Spalt in der Falzbekleidung und drücken Sie sie fest.

5. So bauen Sie die Türdrückergarnitur ein
Als Letztes bringen Sie die Drückergarnitur an: also Türgriffe, Rosetten und Schlossabdeckungen. Führen Sie zunächst mithilfe einer Bohrmaschine oder einem Akkuschrauber die Bohrungen für die Schraubenlöcher durch. Bei vielen Türdrückergarnituren liegt eine Papp-Schablone bei, welche die Bohrpunkte vorgibt. Ebenso können Sie ein entsprechendes Spezialwerkzeug nutzen.
Nach dem Bohren der Löcher müssen Sie nur noch die Griffe einsetzen und die Rosetten sowie die Schlossabdeckungen festschrauben.

Die Tür ist jetzt fertig eingebaut und voll funktionsfähig. Wenn alles sauber eingebaut ist, wird diese ohne Probleme schließen und nicht schleifen. Sollten Sie doch einmal Probleme mit der Gang- und Schließbarkeit haben, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Tür nachträglich zu justieren.