Erhöhen Barrierefreiheit oder -armut immer den Wert einer Bestandsimmobilie?
Die meisten Menschen wollen so lange wie möglich in ihrem eigenen Zuhause wohnen, ihr gewohntes Umfeld nicht verlassen. Ein barrierearmer Umbau bringt sie diesem Ziel näher und hat unabhängig von der materiellen Wertsteigerung des Wohneigentums einen sofortigen Nutzwert für die Bewohner. Die Nachfrage nach barrierearmen Immobilien wird aufgrund der demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren stark zunehmen. Das Angebot ist aber auf absehbare Zeit sehr knapp, so dass barrierearme Wohnungen sowohl gut zu vermieten wie auch zu verkaufen sind. Wie bei jeder Immobilie ist natürlich Voraussetzung, dass Umfeld und Zustand stimmen.
Der altersgerechte Umbau eines Eigenheims kann teuer werden. Welche Möglichkeiten der Finanzierung gibt es?
Wer den Wert seines Eigenheims langfristig erhalten will, sollte von Beginn an finanzielle Vorsorge treffen: Zwei Euro pro Quadratmeter und Monat empfiehlt die LBS West, bei älteren Häusern auch mehr. Laut Stiftung Warentest legt man das Geld am besten auf einem Bausparvertrag als zinssichere „Krankenversicherung fürs Haus“ an. Dafür gibt es Zulagen und Prämien vom Staat. Ab dem 1.1.2014 lässt sich zusätzlich die Wohn-Riester-Förderung für alters- und barrierefreie Umbauten nutzen. Weitere finanzielle Unterstützung leisten neben der KfW-Bank und Pflegeversicherungen auch manche Krankenkassen, Kommunen und Bundesländer.
Welche öffentlichen Förderprogramme gibt es?
Über das Programm „Altersgerecht umbauen“ der KfW-Bank können Antragssteller bis zu 50.000 Euro je Wohneinheit als zinsgünstigen Kredit oder als Zuschuss bekommen, wenn sie eine Wohnimmobilie barrierearm umbauen oder barrierearm umgebauten Wohnraum als Ersterwerber kaufen. Die landeseigene NRW Bank beispielsweise fördert das Reduzieren von Barrieren mit maximal 15.000 Euro pro Wohnung. Wichtig ist, die Mittel vor Baubeginn zu beantragen. Weitere Informationen zum Antrag und Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Programmen gibt es unter www.kfw.debzw.www.nrwbank.de.
Was ist bei einer Finanzierung für einen barrierearmen Umbau zu beachten?
Je nachdem, wann umgebaut werden soll, müssen auch die finanziellen Möglichkeiten im Rentenalter beachtet werden, damit die Finanzierung bis zur Zahlung der letzten Rate gesichert ist. Was viele nicht wissen: Mit sinkenden Zinsen verlängert sich bei einem Annuitätendarlehen bei gleicher Tilgungshöhe die Zeit bis zur Entschuldung erheblich. Deshalb sollte man die derzeit extrem günstigen Zinsen für eine höhere Tilgung nutzen und zudem die Darlehenszinsen möglichst langfristig sichern. Ein Bausparvertrag bietet hier mit seinen flexiblen Spar- und Tilgungsmodalitäten alle Möglichkeiten.
Ihre besten Tipps zum Kostensparen?
Grundsätzlich geltend dabei drei Regeln:
1. Man sollte in Ruhe und rechtzeitig planen, nicht erst, wenn es „zu spät“ ist,
2. den barrierearmen Umbau nicht isoliert betrachten, möglichst gleichzeitig auch die Energiekosten senken und
3. sowohl bei Planung und Bauaufsicht wie auch bei der Finanzierung auf erfahrene Fachleute setzen, unbedingt nach Referenzen fragen – dann steht dem „Zuhause Wohnen – ein Leben lang“ nichts mehr im Wege.